Selbst- und Zeitmanagement - Interview mit Kerstin Neuhausen

Kerstin Neuhausen ist seit mehr als 9 Jahren als Trainerin im Bereich Persönlichkeitsentwicklung, Führungskräfteentwicklung und Gesundheit tätig und Vorsitzende des Vereins „Zentrum für Gewaltfreie Kommunikation Sachsen e.V“ . Wir haben Sie zum Thema "Selbst- und Zeitmanagement" interviewt:

Von Ihren vielen Fachgebieten, oben haben wir schon einige genannt, in welches würden Sie Selbst- und Zeitmanagement einordnen und warum?

Ich ordne es keinem  Fachgebiet zu, denn die Nutzung der Zeit ist individuell sehr verschieden wahrnehmbar und vergeht im  privaten und im beruflichen Bereich. Letzten Endes lässt sich die Zeit nicht managen, ich kann nur mich selbst sortieren und strukturieren, und das in Einklang mit meinen Bedürfnissen. Ich plane also auch meine privaten Termine und Freiräume. Eine  effektive Nutzung der Zeit ist deshalb für mich auch ein persönliches Anliegen.

Wenn Sie den Wert von gutem Selbst- und Zeitmanagement mit einem Satz beschreiben müssten, wie würde er lauten?

Schaue auf das, was dir wichtig ist, setze Prioritäten und lerne „Nein“ zu sagen, im Einklang mit deinen Werten. Das heißt Verantwortung übernehmen für das, was gerade in mir lebendig ist.

Wichtig ist aber zunächst, dass man sich über seine eigenen Bedürfnisse bewusst ist.

Zum anderen bedeutet dieser Satz auch, dass es keine Patentrezepte gibt, sondern dass der Lösungsansatz immer ein individueller ist. Denn zwei Menschen mit dem gleichen Zeitproblem haben möglicherweise völlig unterschiedliche Wertvorstellungen. Eine Person sucht Harmonie im privaten Bereich einer anderen ist der berufliche Bereich besonders wichtig. Die Lösungen sind jeweils völlig unterschiedlich.

Welche Anzeichen/Anlässe gibt es im privaten oder beruflichen Umfeld, das eigene Selbst- und Zeitmanagement zu hinterfragen.

Das ist eine ganze Reihe, aber die Anzeichen sind natürlich immer sehr unspezifisch. Häufig sind Schlaflosigkeit und Vergesslichkeit erste Anzeichen. Nervosität kommt bisweilen hinzu und natürlich die bekannte „Aufschieberitis“. Diese Punkte kann man vor allem an sich selbst bemerken. Gegenüber anderen Personen wird es meist offenbar, wenn Termine kollidieren oder nicht eingehalten werden können.

Gibt es die typische Person/Personengruppe, die im Selbst- und Zeitmanagement Probleme hat?

Das würde ich nicht verallgemeinern, aber es gibt schon verschiedene Persönlichkeitsmerkmale. Menschen, die gern strukturiert arbeiten und eine Sache nach der anderen erledigen, sind davon sicher seltener betroffen, vermute ich. Personen mit der Tendenz, viele Dinge gleichzeitig anzufangen, die gerne auf „verschiedenen Hochzeiten tanzen“, ob gewollt oder ungewollt, neigen eher zu Zeitmanagement-Problemen.

Aber auch, wenn man neue Aufgaben oder mehr Verantwortung übernimmt. Übrigens nicht nur auf Arbeit sondern auch im privaten Bereich, beispielsweise wenn sich Nachwuchs ankündigt.

Braucht es dafür ein Seminar oder reicht es nicht, wenn ich mich einfach "zusammenreiße"?

Sicher ist „zusammenreißen“ ein Anfang, jedoch braucht es schon ein bisschen mehr, um Gewohnheiten zu durchbrechen. Das Seminar ist ein guter Startpunkt um sein eigenes Zeit- und Selbstmanagement zu reflektieren und Methoden und Techniken kennenzulernen, die das Leben leichter machen. Diese müssen dann natürlich im Alltag auch angewendet werden. Denn nach dem Kennen folgt das Können!

Vielen Dank an Kerstin Neuhausen für das Interview. Mehr Infos über Kerstin Neuhausen finden Sie unter http://www.vorankommen.jetzt/

Selbst- und Zeitmanagement (17.04.2018)


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