24. März 2023 Mit individuellen Schulungen bereit für neue Aufgaben

Die EMW Treuen GmbH gehört zum EMW Stahl-Service-Center und ist damit Teil der weltweit tätigen SCHÄFER WERKE Gruppe mit über 1.000 Mitarbeitenden. Aufgeteilt auf die zwei Standorte Neunkirchen (NRW) und Treuen lagern bei der EMW ständig über 220.000 Tonnen Stahlblech.

Als eines der größten werkunabhängigen Stahl-Service-Center Europas liefert die EMW Coils, Spaltband, Zuschnitte und Ronden an die stahlverarbeitende Industrie. Ein umfassendes Paket an Automobil- und Industriegüten, hochfesten Stählen und Emailliergüten sowie eine leistungsstarke Organisation für die Transportlogistik gehören zu den besonderen Spezialitäten des Unternehmens.

www.emw-stahlservice.de
 

Im Oktober 2022 buchte die Firma EMW eine individuelle Einzelschulung SIMATIC STEP 7 – Programmierung im TIA-Portal für ihren Mitarbeiter Michael Höppel. Neben Grundlagen sowie der anwender- und betriebsspezifischen Programmierung gehörten zu den Inhalten der zehntägigen Schulung auch die Diagnose und Fehlerbehebung sowie die Simulation. Die Weiterbildung im Bereich SPS-Programmierung gehört schon seit vielen Jahren zum geförderten Qualifizierungsangebot bei WITT, um Arbeitssuchende beim Wiedereinstieg in eine Beschäftigung mit aktuellem Fachwissen und praktischen Fertigkeiten auszurüsten. Ebenso war diese Ausbildung Grundbestandteil der Umschulung zu Mechatroniker*innen (IHK), die über viele Jahre zum Bildungsprogramm bei WITT gehörte und in der Zeit regionale Firmen mit begehrten Fachkräften versorgte. Ausbilder Ronny Meissner ist Meister im Informationstechniker-Handwerk (HWK) und IT-Systemelektroniker (IHK) und hat sich in den Jahren seiner Lehrtätigkeit bei WITT auch auf speicherprogrammierbare Steuerungen spezialisiert.

Wir sprachen mit Michael Höppel und Sandra Lembke. Frau Lembke ist im Treuener Werk für Sekretariat, Administration sowie Einkauf zuständig und Ansprechpartnerin für Mitarbeiterqualifizierungen.                                                               
 

Frau Lembke, wie sind Sie auf die Angebote des WITT Schulungszentrums aufmerksam geworden?

Wir sind ganz klassisch durch Werbung auf das WITT Schulungszentrum aufmerksam geworden. Unser Interesse weckten die Schulungsangebote, die wir per Post erhielten. Seither stehen wir im Kontakt mit den Mitarbeitern von WITT und werden so regelmäßig über Angebote informiert und zur Passgenauigkeit der Inhalte beraten.
 

Bereits im Juni 2022 haben Mitarbeiter Schulungen im Elektrobereich bei WITT absolviert. Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

Die Erfahrungen und das Feedback der Mitarbeiter waren bisher durchweg positiv. Die Kollegen waren mit den Schulungen sehr zufrieden und können das Gelernte gut im Arbeitsalltag umsetzen. Zusätzlich konnten wir mit einigen Schulungen auch neue Aufgabenfelder für die Mitarbeiter erschließen.

So hat beispielsweise Herr Höppel auch an der Schulung Befähigte Person zur Prüfung von Leitern und Tritten teilgenommen. Nun können wir diesen Aspekt der Arbeitssicherheit intern selbst erfüllen und müssen dafür keinen externen Auftrag vergeben. Ebenso verhält es sich bei der absolvierten Schulung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten und der anschließenden Ausbildung zum Prüfer ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel. Auch hier profitieren wir, indem wir die jährliche Prüfung unserer zahlreichen Betriebsmittel selbst im Haus durchführen können. Das ist sehr praktisch, weil es besser planbar ist und Kosten spart.
 

Sie haben noch eine ganze Reihe von Seminaren aus dem Programm von WITT ausgewählt und für Ihre Mitarbeiter gebucht. Worin sehen Sie die Vorteile für Ihr Unternehmen, Mitarbeiter bei WITT in Auerbach zu schulen?

Das Witt Schulungszentrum bietet eine Vielzahl an Schulungsangeboten, welche perfekt für die Aufgabenfelder bei der EMW Treuen GmbH zutreffen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Auerbach nur einen Steinwurf von Treuen entfernt ist. Wir legen viel Wert darauf, mit Dienstleistern und Lieferanten aus der näheren Umgebung zusammenzuarbeiten. Kurze Wege und spontane Möglichkeiten für persönliche Gespräche sind uns wichtig.
 

Herr Höppel, Ihre Qualifizierung im Bereich SPS-Programmierung war als individuelle Einzelschulung konzipiert. Konnten Ihre Erwartungen an die Schulung erfüllt werden?

Meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Herr Meissner ist jederzeit auf meinen Wissensstand und mein Tätigkeitsfeld bei der EMW Treuen GmbH eingegangen.
 

Wie bewerten Sie im Nachgang die absolvierte SPS-Schulung für Ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten?

Die SPS-Schulung war und ist die perfekte Grundlage für meine Tätigkeiten im Bereich der SPS-Programmierung. Ich bin nun in der Lage, unsere Anlagen individuell anzupassen. Vor allem in der Zusammenarbeit mit unseren Kollegen am Stammsitz in Neunkirchen bringt die Schulung viele Vorteile. Wir können so beispielsweise bei auftretenden Fehlern oder notwendigen Änderungen an den Maschinen über die Entfernung hinweg kommunizieren. Ich kann die notwendigen Arbeiten vor Ort eigenständig umsetzen, ohne dass ein Mitarbeiter von Neunkirchen nach Treuen reisen muss.
 
Im Anschluss an die Qualifizierung von Michael Höppel ist noch eine SPS-Grundlagenschulung für Anlagenführer der Firma EMW geplant.

Lutz Schwotzer ist Leiter des Fachbereichs Metall und Elektro und damit für die Konzeptionen von Seminaren und die inhaltliche Abstimmung bei individuellen Firmenschulungen verantwortlich.
 

Herr Schwotzer, planen Sie als Fachbereichsleiter Angebote zum Thema SPS in das Seminarprogramm von WITT aufzunehmen?

Zusätzlich zu individuellen Firmenschulungen, die gezielt auf die konkreten Belange der Unternehmen eingehen können, wird es im 2. Halbjahr 2023 auch ein umfangreiches Standard-Schulungsangebot geben. Und zwar bieten wir ab Oktober 2023 eine modulare Weiterbildung zu Automatisierungstechniker*innen mit Erwerb eines Zertifikates nach den inhaltlichen Standards der ZVEI-Leitlinie (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.) an. Diese Schulung besteht aus drei aufeinander aufbauenden Modulen mit jeweils ca. 40 Stunden Umfang. Die komplette Weiterbildung werden wir so konzipieren, dass sie auch über das Qualifizierungschancengesetz förderbar ist.
Das Angebot richtet sich an produzierende Unternehmen mit automatisierten Prozessen. Profitieren können beispielsweise Anlagenführer, Betriebselektriker oder Industriemechaniker. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf SPS, aber auch Industrielle Kommunikation/IOT, Human Machine Interface, Motion Control und funktionale Sicherheitstechnik sind Bestandteile der Weiterbildung. Neben der Vermittlung des theoretischen Wissens wird, wie in allen unseren Schulungen, ein hoher Praxisanteil das Gelernte trainieren.
 

Zum Einsatz kommt für Schulungen in diesem Themenfeld regelmäßig Ronny Meissner, dessen vielfältige Fachkompetenzen sich wie ein roter Faden auch durch zahlreiche Artikel des WITT Kundenmagazins ziehen.
 

Herr Meissner, was sind die Vorteile und was sind die Herausforderungen von individuellen Firmenschulungen im technischen Bereich?

Die vielen Facetten und Speziallösungen in der Automatisierungstechnik stellen immer eine besondere Herausforderung dar. Der Vorteil einer individuellen Firmenschulung liegt klar auf der Hand: Sie kann exakt auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten und Trainings bzw. Praktika auf die tatsächliche Arbeitsumgebung abgestimmt werden.
 

Wo sehen Sie hinsichtlich Anwendungsfelder die Zukunft von SPS-Schulungen? Welche Unternehmen profitieren am meisten davon?

Die Anwendungsfelder können sehr vielfältig sein, da sich heute Vieles automatisieren lässt, auch ohne große Investitionen und technisches Know-how. Daher sind auch die Unternehmen, die von einer Schulung profitieren, sehr vielfältig. Ein großes Feld ist natürlich die Ausfallsicherheit von industriellen Steuerungs- und Automatisierungssystemen in Bezug auf Datensicherheit und Verfügbarkeit. Ebenso gehört zum Anwendungsspektrum die Maschinensicherheit, welche mit der neu in Kraft tretenden Maschinenbauverordnung enger mit der Automatisierungstechnik verknüpft wird. An dieser Stelle werden auch immer mehr Begriffe wie KI, IoT, Cobots eine Rolle spielen.